Osterzeit auf den Kanaren
In Spanien und damit auch auf den Kanaren ist Ostern bis heute viel religiöser geprägt als in Deutschland. Osterhasen, Ostereier, Küken und ähnliche „deutsche Devotionalien“ gehören hier nicht zur Ostertradition.
Die heilige Woche – Semana Santa – ist auf Teneriffa, mancherorts auch über den Ostersonntag hinaus, vor allem von prunkvollen und zum Teil dunkel-mittelalterlich anmutenden Prozessionen geprägt. Durch die Orte ziehen sie vor allem an den beiden Feiertagen Gründonnerstag und Karfreitag, den Ostermontag-Feiertag gibt es auf Teneriffa nicht.
Fast in allen Orten veranstalten sogenannte Bruderschaften die Prozessionen. Höhepunkt und zentrales Ereignis ist der Kreuzweg in La Laguna am Karfreitag. Er beginnt an der Kathedrale und zieht von hier durch die Altstadt La Lagunas. Alles was in Kirche, Politik, Militär und Gesellschaft Rang und Namen hat, führt diesen Zug an. Später am Abend gibt es dann die Schweigeprozession zur Kirche Parroquia de Santo Domingo de Guzmán, wo der Jesusfigur die Füße geküsst werden.
In unserer Nachbargemeinde Adeje beginnt am Karfreitag bereits um 12 Uhr mittags ein großes Schauspiel, in dem über 400 Laiendarsteller den überlieferten Leidensweg Jesu inbrünstig nachspielen oder –empfinden. Dann wird ein Teil Adejes zum zweiten Jerusalem. Auch manche Zuschauer nehmen mit Leidenschaft und Tränen teil, und die kommen reichlich hierher. Bis zu 23.000 Besucher pilgern jährlich nach Adeje. Wem dies zu eng wird, der kann das Spektakulum auch live im spanischen Fernsehen verfolgen.
Kulturelle Vielfalt mit breitem Traditionsspektrum
Auf Teneriffa leben Menschen aus allen Erdteilen und diese brachten und bringen auch ihre Traditionen und Bräuche mit auf die Insel. Deshalb müssen Urlauber unter anderem nicht auf Ostereier und –hasen verzichten. Diverse Supermarktketten haben diese bereits im Angebot.