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Die Urlaubslektüre stellt bei Flugreisen nicht selten eine Herausforderung für die Einhaltung des erlaubten Reisegepäckgewichts dar. Sie können diesen Stress vermeiden, wenn Sie dafür unseren Buchbestand nutzen. Sie dürfen bei uns unter circa 1.000 Büchern Ihren Urlaubslesestoff wählen. Belletristik, Lyrik, Sachbücher, Philosophie, Kinderbücher, Kunstbände und Musikliteratur gehören zu unserem Angebot. Und wenn Sie wissen möchten, ob Ihre Wunschliteratur dabei ist, fragen Sie uns doch einfach vor Ihrem Urlaubsantritt via E-Mail danach.

Hier geben wir Ihnen in unregelmäßigen Abständen Lektüre-Empfehlungen aus unserem Bibliotheksbestand


Casa Alta-Leseempfehlungen: „Die Hölle war der Preis“ von Hera Lind und „Alles Stehende verdampft“ von Darragh McKeon, übersetzt von Ingo Herzke

Beide Romane sind unbedingt und schmerzlich lesenswert. Sie widmen sich Versuchen, in einer brutalen und teilweise menschenverachtenden Diktatur ein menschwürdiges, selbstbestimmtes Leben zu führen und sie decken die Strukturen und Verhaltensweisen auf, die dies schwer bis unmöglich machen.

Hera Linds auf Tatsachen beruhendes Buch zeigt die Perversität und die menschenfeindlichen Methoden, die die „Genossen“ in der ehemaligen DDR in den siebziger Jahren skrupellos anwendeten, um so angeblich ein System zu etablieren, dass die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen abschafft. Einen neuen Menschen, eine sozialistische Persönlichkeit wollten diese sozialistischen Möchtegernfrankensteins erziehen. Geschaffen haben sie eine sozialistische Bestie, nicht zuletzt ermöglicht durch viele schweigende Mitläufer und Duckmäuser, die ihren Untergang mehr als nur verdient hat, für die Opfer leider zu viel zu spät. Auch wenn so manche*r behaupten mag, die Intention wäre eine gute gewesen, selbst dies wird in diesem Buch ad absurdum geführt.

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McKeons Roman beginnt im April 1986, als das Atomkraftwerk in Tschernobyl ex- und implodierte und schildert in einer ausgezeichnet recherchierten breiten Rahmenhandlung und Sprache die Lebensumstände in der ehemaligen Sowjetunion wie auch die Methoden und Mechanismen der perfiden Sowjetdiktatur, die letztendlich diese Katastrophe herbeiführten. Er legt die gern zitierte russische Seele, die eigentlich eine Patchworkseele der vielen, mit Gewalt und Drohungen, unterdrückten und so zusammengehaltenen Völker war. Ein wenig, aber nur ein wenig, verständlicher wird durch die Lektüre dann auch, wie es einem menschenverachtenden Despoten wie Putin in der Gegenwart gelingt, dieses große Land mit seinen Menschen wie ein perverser Zar zu regieren und unter seinem Zepter zu halten. Er verhindert damit auch kontinuierlich, wie Lenin, Stalin und seine Nachfolger, dass das vielfältige menschliche, künstlerische, wissenschaftliche Potential, welches in diesen Völkern ruht, sich entfalten kann.



Janosch wird 90 – Herzlichen Glückwunsch, Gesundheit, Glück und mindestens noch 10 gesunde und glückliche Jahre auf unserer Insel.
Wunderschöne, humorvolle, ironische, kluge, anarchistische, moralisierende und unterhaltsame Bücher, geschrieben und illustriert, für Kinder und Erwachsene verdanken wir seinem Schaffen. Und einen Großteil dieser Werke befindet sich in unserem umfangreichen Bücherbestand. So lässt sich ein schöner Aufenthalt auf unserer schönen Finca auf unserer schönen Insel noch wunderschön komplettieren. Gerne sind Sie eingeladen, genau dies auszuprobieren.Pünktlich zu seinem Neunzigsten gibt der Merlin-Verlag das Buch „Janosch – Leben & Werk“ heraus, welches auf 240 Seiten die vielen Facetten dieses Künstlers zeigt und mit dem wir unser Janosch-Leseangebot demnächst ergänzen werden. Wer nicht bis dahin warten möchte bestellt es einfach in der Buchhandlung seines Vertrauens oder unter diesem Link direkt beim Verlag: >www.merlin-verlag.de<


„Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Levy
Ein kleines, beschauliches Dörfchen im Westerwald oder wo auch immer. Dort wohnen skurrile, ausgewöhnliche, einander zugewandte, tolerante und liebenswerte Menschen. Dieser außerordentlich gelungene, warmherzige Roman ist eine Symbiose aus Erzählung, Tragödie, Phantasie und Märchen. Wieder so ein Buch, das man am liebsten in einem Stück lesen möchte und dann am Ende darüber trauert, dass es schon ausgelesen ist. Frau Levys unterhaltsamer Erzählstil ist angereichert mit neuen, einfallsreichen, prägnanten und humorvollen Vergleichen und Beschreibungen, die man so noch nicht gelesen oder gehört hat. Das Buch ist eine Empfehlung zu leben, eine Empfehlung für eine gelingendes menschliches Miteinander. Schön, dass so etwas geschrieben und gedruckt wird. Lesen!


Lesegenuss mit Ferdinand von Schirach
Ferdinand von Schirachs Werke sind klug geschrieben, brillant, unterhaltsam und bildend. Genau deshalb freuen wir uns, dass Sie einige seiner Bücher auch bei uns finden. Seine Werke sind in über 40 Ländern erschienen und nicht nur das neueste Buch, das Theaterstück „Gott“, wurde bereits verfilmt. Wenn man seine Bücher liest, mag man manchmal gar nicht glauben, dass dies alles eine einzige Person verfasste und man verspürt oft das Gefühl, dass man viel zu schnell am Ende des Buches angelangt ist. Es sind Geschichten, Essays, Stücke und Romane volle Empathie und Sympathie, die das Hirn und die Gedanken in Bewegung bringen. Wer einmal ein Gespräch mit ihm erlebt oder gesehen hat, kann spüren, dass diese Sympathie und Empathie tief im Menschen Ferdinand von Schirach verankert ist. So jetzt ist genug „gelobhudelt“. Lesen Sie.


Nachdem wir die Quarantänezeit (Wobei aktuell, April 2020, der Begriff falsch verwendet wird.) zum Lesen nutzen konnten, wollen wir Ihnen einige Neuzugänge in unserer Bibliothek vorstellen und empfehlen. Wir beginnen mit „Ab jetzt ist Ruhe“ von Marion Brasch. Erschienen ist dieses wunderbare Buch bereits 2012. Unser Taschenbuch ist 2019 in der bereits 5. Auflage bei FISCHER Taschenbuch erschienen.

Das große Manko des Buches: Es ist mit 400 Seiten viel zu kurz, so dass dieses Lesevergnügen nur zwei Tage andauerte. Marion Brasch erzählt mit Ehrlichkeit, Humor und Ironie die durchaus tragische Geschichte ihrer Familie. Sie bietet einen angenehm subjektiven Blick auf einen Zeitraum vom Exil während der Nazidiktatur bis ins Jahr 2001 und ein klein wenig darüber hinaus. Dabei schildert sie eindrücklich die Arroganz, Dummheit, Blindheit und Selbstzerstörungswut der DDR-Regierungssekte
Ich zumindest fühlte mich in diesem Buch von der ersten bis zur letzten Seite zu Hause.
Vielen Dank Frau Brasch.
Und nicht zuletzt macht dieses Buch Lust auf die mittlerweile erschienenen drei weiteren Bücher der Autorin.

Inhaltsangabe des Verlags:
Marion Braschs unwiderstehlicher Roman erzählt die Geschichte ihrer außergewöhnlichen Familie im Spannungsfeld zwischen Ost und West. Der Vater war stellvertretender Kulturminister der DDR, die Brüder, darunter Thomas Brasch, wurden als Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler bekannt.
Mit überraschender Leichtigkeit erzählt die »kleine Schwester« die dramatischen Ereignisse in ihrer Familie – Erfolg, Revolte, Verlust der drei Brüder – und folgt ihrem Weg durch Abenteuer und Wirren in die eigene Freiheit. Selten wurde eine Familiengeschichte so persönlich und bewegend erzählt wie in diesem Roman.


Neu in unserer Vereinsbibliothek: Ferdinand von Schirachs „Verbrechen“ und seine Gespräche mit Alexander Kluge namens „Die Herzlichkeit der Vernunft“.

“Verbrechen”, das erste Buch des Ricarda-Huch-Preisträgers 2018, ist so manchem Leser vielleicht aus der sehr guten ZDF-Mini-Serie „Verbrechen nach Ferdinand von Schirach“ bekannt. Wie so oft bei literarischen Verfilmungen bietet das Buch nicht verfilmte Details und Atmosphären und ist auch für jene, die die Filme vor dem Lesen sahen, einen Lesegenuss. Dass einem dann während des Lesens das sympathische Bild Moritz Bleibtreus als Anwalt vor dem geistigen Auge erscheint, erhöht das Leseerlebnis.

Die von liberalem Geist getragenen Gespräche zwischen Kluge und von Schirach über Sokrates, Voltaire, Kleist, Terror und Politik in der 2017 erschienenen Ausgabe „Die Herzlichkeit der Vernunft“ sind pointiert, klug und ein aktivierender Denkstoff. Dieses Büchlein verdanken wir im Übrigen einem spendablen Gast.


Wir haben unsere Bibliothek vergrößert.

Sie können bei uns ab sofort unter anderem folgende Titel lesen:

Von Corinna Bomann bieten wir Ihnen >Ein zauberhafter Sommer<, >Sturmherz<, >Die Schmetterlingsinsel< und „Das Mohnblütenjahr< an. Ebenso finden Sie bei uns Åsa Hellbergs Romane
>Mittsommerleuchten>, >Herzensschwestern< und >Sommerreise<.
Ferner halten wir für Sie bereit Helen Macdonalds >H wie Habicht<, Heike Wanners >Oh du fröhliche Weibernacht<, Jeanette Sanders‘ >Sex on the Rocks< sowie André Herzbergs >Alle Nähe fern<.
Wir wünschen einen angenehmen und spannenden Lesegenuss.


Jo McMillan  ~ Paradise Ost ~ erschienen am 14. März 2016 bei Ullstein Buchverlage

1978 bis 1984, sechs Jahre im Zeitalter des „Kalten Krieges“.
Tamworth, eine englische Stadt zwischen London und Manchester, London, Potsdam, Ost-Berlin, Eisenhüttenstadt, der Spreewald, der Schwielowsee,  sind die Zeitspanne und die Schauplätze dieses gelungenen Buches. Das eiskalte gesellschaftspolitische Klima hat McMillan so gut eingefangen und Susanne Höbel so gut übersetzt, dass einem beim Lesen manchmal ein kalter Schauer über den Rücken fährt. Nicht nur die von der autokratischen DDR-Regierungsclique verbreitete und das Land lähmende Eiszeit sondern auch der Hass und die Ablehnung, die den Sympathisanten des „anderen Lagers“ in England entgegengebracht wurden wie auch ihr sektiererisches Wirken hier, sind eindrucksvoll beschrieben.
„Wir gegen die. …Wir-gegen-die, das war ihr Leben.“, „Sind wir neuerdings für Wahlen?“, „Aber eigentlich muss man sich doch sicher sein, ob man sich sicher ist oder nicht, oder?“, „Saskia hat nichts gegen Menschen. Sie hat etwas gegen das Glück anderer Menschen.“. Diese Zitate unterstreichen die exzellente Fähigkeit Jo McMillans und die ihrer Übersetzerin, Geschichte auch für jene erlebbar zu machen, die sie nicht erlebt haben beziehungsweise erleben mussten.
Und nicht zuletzt Mauersituationsbeschreibungen wie diese – „Sie fotografierte die anderen, die uns beim Fotografieren fotografierten.“ – machen das Buch zu einem Lesegenuss.


Herzlichen Glückwunsch Janosch – Wir wünschen ihm zu seinem heutigen fünfundachtzigsten Geburtstag Gesundheit und ein langes, glückliches Leben.
Seit 1960 bereichert Janosch mit seinen Kinder- und Erwachsenenbüchern unser Lesestoffuniversum. Eine Auswahl seiner Werke für alle Generationen finden Sie auch in unserer Casa Alta-Bibliothek. Um uns eine Aufzählung zu ersparen, haben wir die Kunstwerke fotografiert. Wir empfehlen die Lektüre seiner Bücher ausdrücklich.
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Seit 1980 lebt der erklärte Gegner der Lohnarbeit und der katholischen Kirche auf Teneriffa und hält die Insel für ein gutes Land zum Leben, wie er seiner Biografin Angela Bajorek in einem Gespräch für „Die Welt“ unter anderem sagte. Und auch diese Biografie – Wer fast nichts braucht, hat alles – wird bald unsere Bibliothek bereichern.
Im Jahr 2007 forderte noch amtierende bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber, von dem man ohnehin keine klugen und menschlichen Reden und Aussagen gewohnt war, dass der mit vielen Preisen geehrte „falsche Prophet” Janosch aufgrund seiner religionskritischen Zeichnungen keinen Zugang mehr zu deutschen Kinderzimmern erhalten sollte. Janosch hat sich damals höflich für diese „Werbeaktion“ bedankt. Und wir bedanken uns bei Janosch dafür, dass es ihn gibt. Bleib noch lange. >Teneriffa am 11. März 2016<


Herta Müller erhält im November den Heinrich-Böll-Preis. Wir finden, zurecht!
Vom Adam-Müller-Guttenbrunn-Förderpreis im Jahre 1981 bis zum Heinrich-Böll-Preis im November 2015 – dies wird dann ihre 39. Auszeichnung sein. Darunter sind keine geringeren Würdigungen als der Kleist-Preis, der Franz-Kafka-Preis, der Nobelpreis für Literatur und der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis. Den Heinrich-Böll-Preis erhält sie für ihr Lebenswerk. Dessen bisherige Qualität, die Genre- und Themenvielfalt wie auch dessen Umfang machen diese Juryentscheidung leicht nachvollziehbar. Wir gratulieren schon mal vorab. Herta Müller wird die Auszeichnung auf der Preisverleihung am 20. November 2015 im Historischen Rathaus von Köln verliehen werden.
Vater telefoniert mit den Fliegen
von Herta Müller
Carl Hanser Verlag
In unserer Urlaubsbibliothek halten wir für Sie ihren Gedichtband „Vater telefoniert mit den Fliegen“, mit dem sie eine faszinierende Symbiose aus Gedichten und Collagen geschaffen hat, bereit. Aus Zeitschriften und Zeitungen ausgeschnittene Buchstaben, Wörtern und Bildern hat Müller phantasievolle literarische und visuelle Miniaturen gezaubert, die bestimmt auch Lyrikmuffel einen Zugang zu diesem Genre finden lassen. Probieren Sie es selbst – in Ihrem Urlaub bei uns! Sie haben Lust aufs Buch bekommen? Nun denn: Die PDF-Leseprobe des Carl Hanser Verlags finden Sie hier.


“Alles ist gut gegangen” von Emmanuéle Bernheim
Aus dem Französischen von Angela Sanman
Erschienen bei Hanser Berlin

Nicht nur selbstbestimmt leben sondern auch ebenso sterben, das ist das Thema dieses Buchs. Trotz dieses vermeintlich schweren Themas ist der Schriftstellerin und Japanologin gelungen, ein angenehm leicht lesbares Buch zu schreiben, ohne zu verharmlosen, zu banalisieren oder pathetisch zu werden. Der Pariser Kunstsammler André Bernheim erleidet einen schweren Schlaganfall. Danach erinnert in seltenen Momenten nur noch wenig an den charmanten weltgewandten Kunstliebhaber und lebenslustigen Vater. Er möchte so nicht dahinsiechen und seinen weiteren körperlichen und geistigen Verfall erleben. So bittet er eine seiner beiden Töchter, ihm bei seinem Freitod zu helfen. In angenehm unaufgeregter Sprache schildert Emmanuéle Bernheim, in welche Konflikte und Probleme dies seine beiden Töchter und ihre Familien bringt, wie sie sich dieser Aufgabe stellen. Dabei geht es nicht nur um die emotionalen Probleme der Familie, der Freunde und Verwandten, sondern auch um die Rechtslage. In Frankreich ist Sterbehilfe verboten und so bekommen die Kinder, die ihrem Vater seinen Wunsch nicht verweigern wollen, es auch noch mit dem Gesetz und seinen Vertretern zu tun, welche ihnen sogar Haftstrafen androhen (müssen).
Nicht zuletzt ein Buch zum Thema Freiheit, das durch seine leise und humorvolle Schreibe und seine kurzen Absätze eine gut lesbare, spannende Urlaubslektüre zu einem kontrovers diskutierten Thema ist, um das wir im Alltag gern einen gedanklichen Bogen machen. Tun Sie es in diesem Fall nicht, Sie werden es bestimmt nicht bereuen.


Wiedergelesen:
„UNTER ANDEREM / IN DEN PYRENÄEN“ von Kurt Tucholsky

Ein etwas abgegriffener gelber Ganzleineneinband mit dem von Werner Klemke gestalteten Tucholsky-Logo für die Reihe der ausgewählten Werke, die vom Verlag Volk und Welt Berlin von 1956 bis 1963 herausgegeben wurde. Unser Band ist die dritte Auflage aus dem Jahr 1965 des 1963 erschienen Buches. Auf das Titelblatt folgt ein Seidenblatt, welches ein eingeklebtes Bild von Tucholsky schützt, ein Lesebändchen ist inklusive. Das Nachwort verfasste Roland Links.
Amüsant zu lesen sind beide Teile des Buches allemal. Wobei man dem zweiten, dem Pyrenäen-Teil deutlich anmerkt, dass er im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts verfasst wurde. Die „Lourdes- und die „Stierkampf- Reportage“ seien hier hervorgehoben. Alle Reisebilder sind immer auch „Eine Reise durch mich selbst.“, wie Tucholsky es treffend beschreibt. Wir lernen also nicht nur die Pyrenäen damals sondern außerdem den Autor näher kennen – und schätzen.
Hilfreich zum Verständnis der Texte sind die Anmerkungen, auch wenn ihnen vereinzelt die heutige „Political Correctness“ fehlt. Auch in der DDR hießen die Schwarzen damals Neger.
Im Gegensatz dazu wirken die Gedichte und Texte inhaltlich in erstaunlicher Weise aktuell. Man mag nicht glauben, dass die Zeilen vor fast 100 Jahren geschrieben wurden. So viel Entwicklung haben die Menschen wohl gar nicht hinter sich, oder? Unsere Meinung: „Lesen!“
Zum Abschluss hier einen Tucholsky-Schnipsel: „Wenn man einen Menschen richtig beurteilen will, so frage man sich immer: Möchtest du den zum Vorgesetzten haben?“


„Ein ganzes Leben“ Ein Roman von Robert Seethaler
Erschienen am 28. Juli 2014 bei Hanser Berlin

Der österreichische Schriftsteller und Drehbuchautor Robert Seethaler schildert in einer angenehm unaufgeregten Sprache ein ganz normales Leben in einem österreichischen (?) Alpental. Das Leben von Andreas Egger wartet nicht mit großen Ereignissen auf, nichts Spektakuläres findet statt. Meint man zumindest am Anfang. Doch dann packt einen dieser Roman sehr schnell und lässt einen nicht mehr los. In einer leisen und eindringlichen Art erfahren wir, was ein Mensch abseits aller Eitelkeiten an Glück und Tragik erleben und ertragen kann. Einer der oft genannten Helden des Alltags wird hier beschrieben. Ohne diese „kleinen“ Helden wären die „großen“ gar nicht möglich. Gerade deshalb ist dieses Buch eine leise, liebenswerte und angenehme Sensation. Man ist ein wenig wehmütig, dass es bereits nach 155 Seiten „ausgelesen“ ist und doch bleibt der Eindruck, dass alles wunderbar stimmig ist: Kein Wort zu viel und keins zu wenig.
>„Als Kind hatte Egger nie geschrien oder gejubelt.“<
>„Man kann schließlich überall glücklich werden“, sagte sie.<
Dies sind zwei Zitate, die diesen Roman gut charakterisieren.
Unsere Empfehlung: Unbedingt lesenswert!


„Grumo & Cepita“ – Ein märchenhafte Erzählung über die Geschichte der Kanarischen Inseln in Deutsch und Spanisch

Aufgeschrieben und illustriert von Thomas Hausberg
Ins Spanische übersetzt von Milena Hausberg und Andres Lopez Norman

Ein Tuffsteinklümpchen und ein Weinstöckchen erzählen auf liebevolle Weise die Geschichte der Kanarischen Inseln von der Entstehung bis in die heutige Zeit.
Auf seiner Reise begegnet Grumo Pflanzen und Tieren, die nur hier heimisch sind. Er berichtet von der Lebensweise der Ureinwohner, den Guanchen, bis in die Zeit nach der Conquista, der Eroberung, durch die Spanier. Cepita hat etliche Sitten und Gebräuche auf den Inseln kennen gelernt und erzählt ihrem Freund Grumo von ihren Erlebnissen.

Das Buch ist sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene ein Lesespaß und bietet nicht zuletzt mit der Zeittafel im Anhang viel Wissenswertes über die Kanarischen Inseln. Die zweisprachige Ausgabe bietet Ihnen zusätzlich die Chancen, Ihre Spanischkenntnisse zu testen oder die spanische Sprache kennenzulernen.
Sie können dieses Buch bei uns lesen und gern auch käuflich erwerben.

Der Autor Thomas Hausberg lebt seit einigen Jahren auf der Kanareninsel Teneriffa. Schon sein halbes Leben schreibt er für Fachzeitschriften und in Fachbüchern über Architektur, Design und Handwerk. Inspiriert von den Eindrücken seiner neuen Heimat und angeregt durch alltägliche Erlebnisse, schreibt Hausberg seit geraumer Zeit Bücher über das Leben auf den Kanaren. Grundlage für seine Geschichten sind ausführliche Recherchen in Bibliotheken und unzählige Gespräche mit Menschen von den Inseln.
Hier bietet Ihnen Google Books einen kleinen Einblick in das zweisprachige Buch.

Casa Alta - Teneriffa erleben

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